Kariesbehandlung ohne Bohren
Bei Karies gab es früher nur eine Behandlungsmöglichkeit: Die kariöse Zahnsubstanz musste abgetragen und das „Loch“ im Zahn (die Kavität) anschließend gefüllt werden. Dabei wird selbst bei sorgfältigem und präzisem Vorgehen immer etwas von der gesunden Zahnsubstanz mit entfernt. Heute stehen weitere, modernere Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung:
1. Anti-Karies-Gel: Mithilfe eines Anti-Karies-Gels können wir Karies ohne den Einsatz eines Bohrers behandeln. Das Gel wird auf die geschädigte Stelle aufgetragen und löst die kariöse Zahnsubstanz auf. Anschließend entfernen wir diese mit schonenden Handinstrumenten (mit abgerundeten Kanten).
2. Kariesinfiltration: Die sogenannte "Kariesinfiltration" wurde von der Firma DMG in Hamburg in Zusammenarbeit mit der Berliner Charité und der Universität Kiel entwickelt.
So funktioniert die Kariesinfiltration:
- 1. Die kariöse Zahnoberfläche wird zunächst ein wenig angeraut und dann mit einem Spezialpräparat, dem sogenannten Infiltrant, behandelt.
- 2. Dieses dringt tief in die Poren der geschädigten (und teilweise verfärbten) Zahnsubstanz ein. Dort füllt es die mikrofeinen Löcher des Zahnschmelzes auf und verschließt sie.
Die Vorteile der Kariesinfiltration:
- Bei einer Karies im Frühstadium ist kein Bohren und Füllen erforderlich.
- Gesunde Zahnsubstanz wird geschont.
- Die Methode ist schmerzfrei.
- Ästhetischer Nutzen: Eine anfängliche Karies zeigt sich oft durch unschöne weiße oder braune Flecke auf der Zahnoberfläche. Mit der Kariesinfiltrations-Methode werden diese beseitigt.
Die Kariesinfiltration kommt immer dann in Frage, wenn die Zahnsubstanz nur wenig geschädigt ist.